Die Hälfte des Kuchens für ♀! Wie schaffen wir Parität?
Bereits 1993 suchte Sissi Perlinger in einem Lied nach dem „Mann der die Wäsche wäscht, die Kinder gut erzieht (…) der mit Erfindungsgeist den Haushalt schmeisst(…), der das Klo schön putzt, die Gäste nett bedient“. Er ist in unserer Gesellschaft immer noch selten zu finden. Da hat sich in den letzten 28 Jahren in der Hinsicht zu wenig getan! Zumal, wenn man Broschüren des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend liest, in denen betont wird:
„Die neuen Aufgaben und Verantwortungen für ihre Familie erleben Männer nicht nur als neues Glück, sondern zugleich als Druck: Zeitdruck, Einkommensdruck, Stabilitätsdruck, Kontinuitätsdruck, Organisationsdruck, Druck zur Flexibilität für den Arbeitgeber und die Familie. Sie erleben sich aufgrund äußerer Notwendigkeiten zunehmend fremdbestimmt, mit schwindenden Freiheitsgraden im Alltag und sehnen sich nach Sphären für ihre ureigenen Interessen.“*
Erkennt man wenig Verständnis für die Alltagswelt von Frauen. Warum gilt es immer noch in unserer Gesellschaft als selbstverständlich, dass Frauen neben ihrem Beruf den Großteil der Haushaltsführung, der Pflege und der Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Familienmitgliedern übernehmen? Warum glaubt der Großteil der Gesellschaft, dass Frauen in diesem Alltag glücklicher seien, als Männer, die in solch einer Lebenssituation stecken?
Diese Fragen diskutiere ich mit Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Europapolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.
*„Gleichstellungspolitik für Jungen und Männer in Deutschland - Ein Dossier zur partnerschaftlichen Gleichstellungspolitik“, man Broschüren des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, November 2020, 2. Auflage. S.53.