Über sechs Kilometer am westlichen Rand von Kornwestheim erstreckt sich Baden-Württembergs zweitgrößter Rangierbahnhof. Gemeinsam mit Matthias Gastel MdB und bahnpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN habe ich mir diese wichtige Säule des Güterverkehrskonzepts des Landes angeschaut.
Wir durften hinter die Kulissen des Zentrums schauen und uns über die aktuelle Entwicklung im Schienengüterverkehr austauschen.
Über 500 Mitarbeitende gewährleisten in einem Drei-Schicht-Betrieb den CO2-neutralen Gütertransport auf der Schiene. Hauptsächlich wird nachts gearbeitet.
Auch der Kornwestheimer Rangierbahnhof verbucht durch die Corona-Krise einen deutlichen wirtschaftlichen Einbruch. Normalerweise werden rund 850 Wagen täglich abgefertigt. Mittlerwele sind es nur noch 650 bis 700 Wagen pro Tag, die zu 40-50 Zügen zusammen gestellt werden.
Dabei ist erstaunlich, dass sich der Arbeitsablauf seit 150 Jahren nicht groß verändert hat. Die Beschäftigten leisten harte körperliche Arbeit und kuppeln die Wagen von Hand. Die Bahn muss in den nächsten Jahren deutlich investieren. Eine westenliche Verbesserung wäre Investition in die Digitale Automatische Kupplung (DAK), um mehr Güter auf die Schiene zu verlagern.
Auch die Ausbildung verzögert sich unter Corona-Bedingungen, was bereits zu Personalengpässen führt.
Fazit des Tages, wir müssen hier deutlich in die Infrastruktur und in das Ausbildungssystem für Fachkräfte investieren. Denn es gilt, jede 3. Tonne sollte bis 2030 klimaneutral transportiert werden.