Gestern vor 60 Jahren hielt Charles de Gaulle im Hof des Ludwigsburger Schlosses die denkwürdige „Rede an die Jugend“ - es war der 9. September 1962.
Zum Gedenken an diese beeindruckende Rede, die den Traum von einem friedlichen Miteinander ehemals feindlicher Länder in einer europäischen Staatengesellschaft aufzeigt, fand gestern ein Festakt im Ludwigsburger Schloß statt, zu dem der Ludwigsburger Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht alle Anwesenden begrüßte.
Mit Grußworten von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der französischen Staatssekretärin für Jugend Sarah El Haïry sowie einem Impulsvortrag des Direktors des Deutsch-Französischen Instituts Ludwigsburg, Prof. Dr. Frank Baasner wurde deutlich, wie vorausschauend und impulsgebend Charles de Gaulles Rede war, und wie wertvoll das Zusammenleben und Arbeiten in Europa ist, aber leider auch - wie zerbrechlich.
Dies wurde vor allem in dem Gedankengang der Speakerin Jessy James LaFleur stark verdeutlicht. Die junge Wortkünstlerin aus Belgien führte die Herausforderungen unserer Zeit - vom Klimawandel bis hin zum rechten, die Gesellschaft spaltenden Populismus - vor Augen und richtete sich mit einem Appell an das Publikum, dass wir uns alle wieder in unser Europa mehr verlieben müssten und dass wir alle damit einen Teil zum guten Miteinander beitragen sollten. Diesen Appell verschärfte der Beitrag von Jugendlichen, die sich in einem Projekt des Deutsch-Französischen Jugendwerks engagierten. Denn auch die jetzige Jugend hofft auf eine Zukunft in einem friedlichen Europa!
Schüler*innen der Troisiem des Collège Guynemer Montbéliard und der Klasse 9 des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg griffen genau diesen Wunsch auch in einem selbstgeschriebenen Rap auf und performten diesen. Musikalisch begleitete das Programm des Festaktes das Ensemble des Youth Symphony Orchestra of Ukraine in Kooperation mit den Ludwigsburgern Schlossfestspielen mit teilweise melancholischen Klängen von Myroslaw Skorky, Jacques Ibert und Zoltan Almashi.