Am 31. Juli 2023 hat sich Umweltministerin Thekla Walker im Rahmen ihres Besuches des Landkreis Ludwigsburg die größte Solarthermie-Anlage Süddeutschlands angeschaut, deren Betreiberin die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim ist.
In den 1.088 Kollektoren auf 14.800 m2 wird das Wärmeträgermedium, ein Wasser-Glykol-Gemisch, zunächst auf bis zu 90 Grad Celsius erhitzt. Dann wird die Wärme mithilfe eines Wärmetauschers in das Fernwärmenetz eingespeist. Das warme Wasser wird entweder in einem 20 Meter hohen Speicher mit fast 2 Mio. Liter Fassungsvermögen zwischengespeichert oder direkt in die Haushalte geliefert.
Ziel war es im Rahmen des Klimaschutz-Modellprojektes die drei bereits existierenden Fernwärme-Inselnetze an das Ludwigsburger Verbundnetz anzuschließen. Für den Netzzusammenschluss wurden rund 5 Kilometer Fernwärmeleitungen verlegt.
Die Solarthermie-Anlage spart pro Jahr rund 3.700 Tonnen CO2 ein. Zusammen mit weiteren nachhaltigen und innovativen Energieerzeugungsanlagen, wie dem Holzheizkraftwerk und rund 20 Blockheizkraftwerken sind es nach Berechnungen der Stadtwerke jährlich rund 47.000 Tonnen.
In Ergänzung zu der Solarthermischen Anlage und dem Holzheizkraftwerk planen die Stadtwerke eine Erweiterung des Fernwärmenetzes: Im Industriegebiet Waldäcker III wollen die Stadtwerke eine weitere Energiezentrale mit zwei Biomethananlagen und einem Blockheizkraftwerk errichten.
Im Anschluss konnte sich Thekla Walker noch in Tamm über das neue Nahwärmenetz der jungen Stadt einen Eindruck verschaffen.
Die Stadt Tamm hat gemeinsam mit der Energieagentur Kreis Ludwigsburg LEA e.V. immerhalb von nur zwei Jahren ein großes Wärmewende-Projekt auf den Weg gebracht. Zunächst einmal entstand im alten Ortskern ein zukunftsfähiges Wärmenetz. Dabei wird Wasser an zentralen Stellen im Ort erhitzt und durch gut gedämmte Rohrleitungen an angeschlossene Häuser im Stadtkern verteilt. Innerhalb dieses Jahrzehnts soll das Netz auf den gesamten westlichen Teil Tamms erweitert und damit klimaneutrales Heizen und Warmwasserverbrauch möglich werden.
Bürgermeister Martin Bernhard sieht darin eine optimale Form, gerade in Zeiten multipler Krisen der Daseinsvorsorge für die Bürger*innen Tamms vollumfänglich gerecht zu werden. Umweltministerin Thekla Walker bekräftigte ihn in seinem Bestreben und sieht in diesem Handeln eine Vorbildfunktion für viele Kommunen in Baden-Württemberg.
Cindy Holmberg, Sprecherin für Wohnen und Bauen, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg und ich begleiteten mit einer Delegation die Grüne Ministerin.