Max Girrbach
Über mich:
Ich bin 24 Jahre alt (Jahrgang 96) und lebe seit 16 Jahren in Ludwigburg. Meine frühe Kindheit habe ich im kleinen Schlaitdorf im Kreis Esslingen auf dem Land verbracht. Naturerlebnisse haben mich in der Zeit sehr geprägt. Noch heute fühle ich mich in der Natur sehr wohl, sei es beim Wandern, Bergsteigen oder Klettern. Und gerade beim Klettern, von den Berggipfeln aus, sieht man aber deutlich die Auswirkungen unserer Zivilisation, wie sich die Infrastruktur des Massentourismus immer mehr Raum nimmt und wie der menschgemachte Klimawandel die Gletscher immer weiter zurückdrängt.

Dem will ich entgegenwirken. Kommende Generationen müssen sich in der Natur weiterhin wohlfühlen und die Natur wirklich erleben können. Darum engagiere ich mich politisch, aber auch ehrenamtlich beim Deutschen Alpenverein seit Jahren als Jugendleiter und mittlerweile als Jugendreferent. Ich gebe Kindern mit großer Freude die Grundlagen mit, die Natur selbst zu entdecken und als Lebensraum, den es zu schützen gilt, zu begreifen.
2014 habe ich mein Abitur am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigburg gemacht. Die anschließende Ausbildung zum Bankkaufmann habe ich zwar abgeschlossen, aber den Beruf an sich nie ausgeübt. Denn Gewinnmaximierung und aus den Schulden anderer Menschen Profit zu ziehen, das ist nicht meine Welt. Stattdessen habe ich im Landratsamt Ludwigsburg ausgeholfen, um mir einen Eindruck von der Arbeit in einer kommunalen Verwaltung zu machen. So habe ich mir auch meinen Auslandsaufenthalt in Island finanziert. Dort im nördlichsten Pfadfindercamp habe ich ehrenamtlich Touren und erlebnispädagogische Inhalte für Pfadfindergruppen aus aller Welt organisiert und geleitet. An der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen studiere ich seit 2018 „Public Management“. Seit 2019 bin ich das jüngste Mitglied des Ludwigsburger Gemeinderats und setze mich für Grüne Politik ein.
Folgende Punkte stehen auf meiner politischen Agenda ganz oben:
Wohnen
Die Wohnungsnot ist groß, wir können uns aber auch nicht leisten noch mehr Flächen zu versiegeln. Das Land muss sich aktiv um eine nachhaltige Wohnungspolitik bemühen. Wir brauchen viel mehr sozialen und günstigen Wohnraum, die verbleibenden Flächen dürfen nicht an den Meistbietenden verkauft werden, nur damit Investoren teure Luxusbauten errichten. Es geht nicht, den letzten Cent an Rendite aus dem Boden zu pressen. Stattdessen müssen neue, innovative Bau- und Wohnarten das traditionelle Einfamilienhaus ersetzen. Baugruppen und Sharing-Modelle müssen gefördert werden. Die Kommunen dürfen ihren Boden nicht noch mehr aus der Hand geben, nur um kurzfristig Geld in die Haushalte zu spülen. Stattdessen bedarf es mehr kommunale Wohnungsbaugesellschaften, die Wohnraum zu fairen Preisen schaffen, anbieten und damit einem sozialen Mix der Gentrifizierung entgegenwirken. Nicht jeder Ort kann dies alleine stemmen, darum braucht es Kreis- oder eine Landes Wohnbaugesellschaft, die diese Aufgaben für kleine Gemeinden übernimmt.
Wohnbau muss aber nicht nur sozial nachhaltig, sondern auch ökologisch gedacht werden. Höchste Energiestandards und nachhaltige Mobilität in den Quartieren verteuern zwar den Bau, müssen es uns aber in Hinblick auf den Klimaschutz wert sein.

Klimaschutz
Radikaler Klimaschutz ist das Einzige was uns vor einer Katastrophe bewahrt. All unser Reichtum wird uns nichts mehr nützen, wenn die Kipppunkte erst einmal erreicht sind. Das 1,5 Grad Ziel muss im Land die Messlatte aller Entscheidungen sein. Die Politik muss in ihrem Handeln konsequenter und entschiedener an wissenschaftlichen Tatsachen arbeiten.
Das Land hat vielfältige Möglichkeiten an den Stellschrauben zu drehen, hierzu bedarf es aber Mut: Wachsen wir über uns hinaus!
Bildung
Bildung muss Chancengleichheit beinhalten, noch immer hängt der formelle Bildungserfolg von der sozialen Herkunft ab.
Unser Schulsystem muss seinen vergleichenden Leistungsdruck verlieren und Kindern in ihren Stärken und Schwächen unterstützen. Für alle sollten gleiche Bedingungen geschaffen werden. Eine qualitativ hochwertige Betreuung in den Kitas legt den Grundstein für erfolgreiches Lernen in der Schule. Das bedeutet, dass die Betreuung in den Kitas mittelfristig als Bildungsangebot, wie auch Schulen, gebührenfrei angeboten werden muss. Flächendeckende Ganztagesbetreuung in Kitas und Schulen, mit Nachhilfe und Freizeitgestaltung, tragen zur Chancengleichheit bei und ermöglichen gleichzeitig eine Emanzipation der Geschlechterrollen.
Jugend und Beteiligung
Nicht zuletzt die „fridays for future“-Bewegung hat gezeigt, dass sich die Jugend um die Zukunft sorgt und politisch ist. Auch die Jüngsten müssen in unserer Gesellschaft gehört werden. Verpflichtende Jugendbeteiligung in den Kommunalen Gremien, aber auch auf anderen Ebenen, nicht nur mit dem Recht gehört zu werden, sondern mit zu entscheiden. Bürger*innen müssen in den Entscheidungen mitgenommen werden, Politik bedeutet nicht nur über Zukunft zu entscheiden, sondern die Prozesse auch auf Augenhöhe und transparent zu kommunizieren.
Ganz wichtig ist die Änderung des Wahlrechts: Wir brauchen ein Zwei-Stimmen-System, welches die Erstellung von Listen ermöglicht, die paritätisch und bunt besetzt werden. So finden sich auch mehr Frauen und Angehörige von unterrepräsentierten Minderheiten in den Parlamenten wieder. Und natürlich müssen auch Kinder eine Stimme haben, die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre muss den Anfang machen. Mittelfristig sollte ein Familienwahlecht ausgearbeitet werden.