Der Anfang ist entscheidend. In Baden-Württemberg sollen alle Kinder die besten Chancen auf Bildung haben, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihren Talenten und Begabungen.
Bestmögliche Förderung in unsere Kinder und Jugendlichen heißt investieren und Bildung auch mit Kapital zu hinterlegen.
Dabei müssen wir auch die Kommunen mitnehmen. Auch wenn Corona ein großes Finanzloch in all unsere Verwaltungsbereiche gerissen hat - in die soziale Daseinsvorsorge der zukünftigen Generationen muss Geld fließen. Denn Bildung ist eines der Kernthemen auf der politischen Agenda unseres Landes. Wir müssen den Ausbau von Kindertageseinrichtungen mit hoher Qualität und mit hervorragend ausgebildeten pädagogischen Fachkräften weiter vorantreiben. Der Pakt mit den Kommunen in die frühkindliche Bildung muss bestehen bleiben und ausgeweitet werden. Das lohnt sich: Unsere Kitas haben den bundesweit besten Betreuungsschlüssel und bieten höchste Qualität. Über 50 Prozent mehr Unterdreijährige im Vergleich zu 2010 haben heute einen Kitaplatz im Land. Wir verwirklichen den Rechtsanspruch der Eltern auf Kleinkindbetreuung.
Dragos Gontariu/UnsplashBeim weiteren Bildungsweg muss auch berücksichtig werden, dass Kinder und Jugendliche keine x-beliebige Masse sind.
Jedes einzelne Kind muss eine Chance auf eine qualitativ hochwertige Bildung haben. Ich setze mich für Schulen ein, die Chancengleichheit verwirklichen, Inklusion leben, Kreativität und Eigenverantwortung fördern und beste Bildung garantieren.
Luisella Planeta Leoni/Pixabay Deshalb haben wir GRÜNEN in der Legislaturperiode 2011-2016 die Gemeinschaftsschule als inklusive Schulart und die Ganztagsgrundschule eingeführt – und das kommt gut an. Längeres gemeinsames Lernen, Lerngruppen und Lernateliers, Kinder mit und ohne Behinderung zusammen in einer Klasse, Kooperationen mit Vereinen:
Schule ist heute weit mehr als Frontalunterricht. Bildung ist eine Zukunftsinvestition.
Ein Beispiel, woran jedoch gute Bildung zur Zeit auch scheitert ist, dass wir einen extremen Lehrer*innenmangel im Land haben. Was halfen uns 600 neu geschaffene Lehrer*innenstellen zum Schuljahr 2020/2021, wenn bereits über 5500 Lehrer*innen in Baden-Württemberg in den Schulen fehlen. Wir müssen die Kapazitäten der Lehrer*innen bündeln und Schule und Lehrpläne neu denken. Bereits vor Corona war gerade im Landkreis Ludwigsburg an den Schulen mehr Unterricht ausgefallen als im Landesdurchschnitt. Die Landesquote lag im Februar 2020 bei 3,8 Prozent, während der Landeswert mit 3,3 Prozent ermittelt wurde. Doch Corona hat es noch deutlicher aufgezeigt, Schule muss digitaler und zugleich müssen Lehrpläne nochmals genau überarbeitet werden. Unterrichtsausfall ist mehr eine Frage des Systems und der Organisation.
Wir brauchen deshalb eine Aufstockung eines Unterrichtssicherungsfonds. Wenn also an einer Schule viele Lehrer*innen aus- oder wegfallen – ob wegen Krankheit, Schwangerschaft oder Ruhestand – muss flexibel reagiert werden können.
Hierfür wurde in der Vergangenheit von uns GRÜNEN ein mehrstufiges Verfahren entwickelt, dass bereits bei kurzzeitigen Erkrankungen greifen kann. Damit erleichtert das Land nicht nur den Unterrichtsablauf an Schulen, sondern gibt Lehrkräften auch die Chance Erkrankungen auszukurieren. Der Einsatz von multiprofessionellen Teams in Schulklassen bietet die Möglichkeit, Kapazitäten zu bündeln und die Qualität von Bildung zu halten und auszubauen.